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Aktualisiert am 23.04.2024

Hustensäfte: Schleimlöser vs. Hustenstiller – Wo liegt der Unterschied?

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Hustensäfte können bei quälendem Husten Abhilfe schaffen und die unangenehmen Beschwerden reduzieren. Doch wo genau liegt eigentlich der Unterschied zwischen Hustenstiller, Hustenblocker, Schleimlöser und Hustenlöser? Wann hilft welche Form von Arzneimittel? Im folgenden Beitrag erfahren Sie, wo die Unterschiede liegen und welche Vor- und Nachteile die einzelnen Varianten haben.

Lesedauer: 11 Minuten

Hustenstiller/ Hustenblocker

Wie wirken Hustenstiller?

Hustenstiller wirken dämpfend auf den Hustenreiz, sie „stillen“ also den Husten. Hustenstiller und Hustenblocker sind dabei Synonyme für alle möglichen Medikamente mit hustenhemmendem Wirkmechanismus.

Hustenstiller blockieren den Hustenreflex

Um die Wirkungsweise von Hustenblockern zu verstehen, muss man zunächst wissen, wie Husten bzw. Reizhusten überhaupt entsteht: Bei Erkältungen oder einer akuten Bronchitis beispielsweise kommt es zu einer Reizung der Schleimhäute in den Atemwegen. Diese Reize werden an das Gehirn weitergeleitet und kommen dort im Hustenzentrum an. Hier wird dann der „Hustenbefehl“ ausgelöst und an die entsprechenden Muskeln weitergeleitet – man muss husten. Was genau beim Husten passiert, erfahren Sie hier: Husten: Häufigste Ursachen, Gründe und Bedeutung

Hustenstiller wirken an unterschiedlichen Punkten innerhalb der Weiterleitung des Hustenreflexes und unterbinden diesen. Einige Hustenstiller werden beispielsweise über das Blut ins Gehirn transportiert und wirken dort an bestimmten Rezeptoren im Hustenzentrum, hier spricht man von sogenannten zentral wirksamen Hustenstillern. Andere wirken direkt an den Hustenrezeptoren im Rachenraum und stoppen somit die Weiterleitung des Hustenreizes an das Gehirn.

Welche Hustenstiller gibt es?

Bei Hustenstillern gibt es viele verschiedene Wirkstoffe. Am häufigsten sind verschreibungspflichtige Präparate aus der Gruppe Opiate, vor allem folgende:

  • Codein
  • Dihydrocodein
  • Noscapin
  • Dextromethorphan

Außerdem gibt es noch weitere Wirkstoffe mit hustenstillendem Effekt, bei denen der Wirkmechanismus allerdings noch nicht vollständig geklärt ist:

  • Levodropropizin
  • Pentoxyverin

Wann werden Hustenstiller eingenommen?

Hustenstiller werden vor allem bei unproduktivem Reizhusten von Ärzten verschrieben, also bei Husten ohne schleimigen Auswurf. Auf keinen Fall dürfen Hustenblocker eingenommen werden, wenn viel Schleim mit abgehustet wird. Sonst besteht die Gefahr, dass sich durch die Unterdrückung des Abhustens der Schleim in den Lungen ansammelt.

Uneinigkeit bei den Ärzten

Mittlerweile gibt es allerdings auch einige kritische Stimmen, die die Notwendigkeit von opiathaltigen Hustenstillern allgemein infrage stellen. Daher sollte vor einer Einnahme immer sorgfältig abgewogen werden, ob solche Hustenstiller in der individuellen Situation zur Behandlung geeignet sind und ob der Nutzen der Anwendung die Risiken möglicher Nebenwirkungen überwiegt.

Welche Vor- und Nachteile haben Hustenstiller?

Hustenstiller greifen direkt in den Hustenreflex ein und wirken so dämpfend auf den Husten – sprich der Hustenreiz wird unterdrückt und damit müssen Betroffene auch weniger husten. Diesen Effekt macht man sich vor allem bei unproduktivem Reizhusten, wie er phasenweise bei Erkältungen oder einer akuten Bronchitis auftreten kann, zu Nutze. Der Vorteil ist, dass Hustenstiller in der Regel schnell wirken und die Beschwerden rasch lindern.

Nachteile sind vor allem die Nebenwirkungen. Hustenstiller mit Opiaten haben zudem immer Suchtpotenzial, sprich es besteht die Gefahr, davon abhängig zu werden. Typische Nebenwirkungen sind Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Verstopfung, Kopfschmerzen und eine sog.

Atemdepression (Atemreflex wird gedämpft). Diese Nebenwirkungen können auftreten, da die im Hustenblocker enthaltenen Opiate nicht ausschließlich an Hustenrezeptoren dämpfend wirken, sondern auch noch an anderen Rezeptoren, die beispielsweise bei der Atmung oder Verdauung eine wichtige Rolle spielen. Hustenstiller sollten immer nur nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen werden.

Ein weiterer Nachteil von reinen Hustenblockern ist, dass sie nicht die Ursache des Hustens bekämpfen und somit auch nicht zu einer nachhaltigen Besserung der Hustenbeschwerden führen. Viele pflanzliche Arzneimittel hingegen greifen die Hustenbeschwerden von mehreren Seiten an. Thymian und Efeu beispielsweise haben hustenberuhigende Eigenschaften und bekämpfen gleichzeitig die Ursache des Hustens. Hier lesen Sie mehr: Bronchipret® aus Thymian und Efeu bei Husten und Bronchitis

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Schleimlöser/ Hustenlöser

Wie wirken Schleimlöser bei Husten?

Neben den Hustenstillern, gibt es auch sogenannte Schleimlöser, auch Hustenlöser genannt. Die darin enthaltenen Wirkstoffe helfen dabei, den zähen Schleim in den Atemwegen leichter abzuhusten, indem der Schleim verflüssigt und so der Abtransport erleichtert wird.

Welche Schleimlöser gibt es?

Bei den Schleimlösern stehen pflanzliche und nichtpflanzliche Hustensäfte zur Auswahl.

Bei pflanzlichen Hustensäften haben sich seit langem verschiedene, bewährte Heilpflanzen als nachweislich effektiv erwiesen:

  • Efeu
  • Thymian
  • Primel

Oft sind in pflanzlichen Arzneimitteln gleich mehrere wirksame Heilpflanzen kombiniert. Durch die Kombination aus Thymian und Efeu wird beispielsweise nicht nur der Husten bekämpft, sondern auch die Ursache der Beschwerden – die Entzündung in den Bronchien.

Diese Pflanzenkombination ist in Bronchipret® enthalten. Mehr dazu lesen Sie hier: Bronchipret® aus Thymian und Efeu bei Husten und Bronchitis

Häufig eingesetzte nicht-pflanzliche Wirkstoffe sind folgende:

  • Acetylcystein
  • Bromhexin
  • Ambroxol

Wann werden Schleimlöser eingenommen?

Schleimlöser werden vor allem bei produktivem Husten eingesetzt, sprich bei Husten mit schleimigem Auswurf, wie er klassischerweise bei einer Bronchitis oder auch bei grippalen Infekten vorkommt.

In pflanzlichen Hustenlösern sind zudem oft verschiedene Heilpflanzen enthalten, die zusätzlich beruhigend auf die entzündeten Schleimhäute in den Atemwegen wirken. Daher können diese Hustensäfte in der Regel in allen Phasen einer akuten Bronchitis oder Erkältung eingenommen werden. Hier erfahren Sie mehr: Symptome einer akuten Bronchitis

Welche Vor- und Nachteile haben Schleimlöser?

Im Gegensatz zu hustenstillenden Hustensäften unterdrücken Schleimlöser bzw. Hustenlöser den Hustenreiz nicht, sondern fördern den natürlichen Abtransport des festsitzenden Schleims in den Bronchien. Dadurch wird der Körper beim Heilungsprozess unterstützt. Pflanzliche Hustensäfte haben den Vorteil, dass sie oftmals die Wirkungsweise mehrerer Heilpflanzen kombinieren und somit nicht nur einen definierten Effekt haben. Neben den schleimlösenden Eigenschaften können sie gleichzeitig auch beruhigend auf den Husten wirken und die Entzündung der Schleimhäute bekämpfen. Diese Effekte kann man sich bei pflanzlichen Hustensäften auch abends zu Nutze machen. Dadurch wird der nächtliche Husten reduziert und Betroffene können besser schlafen.

Ein Nachteil ist, dass die Hustenbeschwerden dabei nicht so schnell gelindert werden wie bei reinen Hustenstillern, bei denen der Effekt typischerweise bereits nach wenigen Stunden eintritt. Allerdings hält die Wirkung hier auch nicht so lange an, bei Schleimlösern wird der Husten nachhaltig von der Ursache her bekämpft.

Pflanzliche Hustensäfte oft auch für Kinder geeignet

Pflanzliche Arzneimittel wirken außerdem schonend und sind in der Regel sehr gut verträglich. Daher können die meisten pflanzlichen Schleimlöser auch bei Kindern eingesetzt werden. Achten Sie jedoch immer darauf, dass das jeweilige Präparat für Kinder geeignet ist und halten Sie immer Rücksprache mit Ihrem Arzt, bevor Sie Ihrem Kind Hustensaft geben.

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Schleimlöser und Hustenstiller niemals zusammen einnehmen!

Bei der Einnahme von Hustensäften muss immer darauf geachtet werden, dass Hustenstiller und Schleimlöser niemals gleichzeitig eingenommen werden dürfen. Sonst besteht die Gefahr, dass der gelöste Schleim durch den unterdrückten Hustenreiz nicht abtransportiert werden kann und sich somit in der Lunge ansammelt.

Schleimlöser vs. Hustenstiller – die wichtigsten Fragen und Antworten auf einen Blick

Was bringen Hustensäfte?

Hustensäfte können bei anhaltendem oder starkem Husten Abhilfe verschaffen und den quälenden Hustenreiz lindern. Es werden dabei zwei Formen unterschieden:

1. Hustenstiller/Hustenblocker wirken, indem sie den Hustenreiz entweder direkt im Rachenraum oder im Hustenzentrum im Gehirn unterdrücken. Sie werden in der Regel bei trockenem Reizhusten eingesetzt, vor allem, wenn bereits Schmerzen im Brustbereich auftreten.

2. Hustenlöser/ Schleimlöser sorgen dafür, dass der natürliche Abtransport des festsitzenden Schleims in den Bronchien erleichtert wird, und zwar durch eine Verflüssigung des Schleims. Vor allem pflanzliche Schleimlöser beinhalten oft noch weitere Heilpflanzen. Diese pflanzlichen Vielstoffgemische haben somit nicht nur einen definierten Effekt. Neben den schleimlösenden Eigenschaften können sie gleichzeitig auch beruhigend auf den Husten wirken und die Entzündung der Schleimhäute bekämpfen. Diese Hustensäfte können in der Regel während allen Phasen einer akuten Bronchitis eingenommen werden.

Was ist der beste Schleimlöser bei Husten?

Pflanzliche Schleimlöser fördern das Abhusten von zähem Schleim aus den Bronchien, wirken beruhigend auf die Schleimhäute und sind in der Regel sehr gut verträglich. Bewährte Heilpflanzen bei Husten mit schleimigem Auswurf sind beispielsweise Efeu, Thymian und Primel. Thymian wirkt entzündungshemmend und fördert das Abhusten. Efeu hat vor allem schleimlösende und Effekte und wirkt zudem beruhigend auf den Husten. Die Primel ist schon seit dem Mittelalter eine bewährte Heilpflanze. Die darin enthaltenen Inhaltsstoffe fördern die Produktion von dünnflüssigem Schleim und tragen somit zum erleichterten Abhusten bei.

Was tun, wenn man wegen Husten nicht schlafen kann?

Pflanzliche Hustensäfte können auch abends eingenommen werden und unterstützen dadurch eine erholsame Nachtruhe.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Medizinjournalistin

Dr. med. Sonia Trowe
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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