Header Anatomie der Atemwege
Aktualisiert am 29.04.2024

Atemwege: Anatomie und Funktion der Atmung

Am Anfang steht das Einatmen.

  • Die Muskulatur, die zwischen den Rippen liegt, sowie das Zwerchfell ziehen sich zusammen und erweitern den Brustkorb.
  • Durch den so entstehenden Unterdruck strömt Luft durch die Nasenöffnung in die Atemwege.
  • Bereits in den oberen Atemwegen wird die Luft erwärmt und angefeuchtet, was für eine optimale Sauerstoffaufnahme von großer Bedeutung ist.
  • Es sind die Härchen und Nasenmuscheln unserer Nasenlöcher, die dafür sorgen, dass sämtliche Verunreinigungen bereits am Anfang des Atemwegssystems herausgefiltert werden.

Die nächste Station auf dem Weg zur Lunge ist die Passage des Kehlkopfes (Larynx) und des Kehldeckels, bevor die Atemluft in die nach ihr benannte Luftröhre (Trachea) gelangt, die sie tiefer in den Körper hineinleitet. Der Kehlkopf stellt somit den Übergang zwischen den oberen zu den unteren Atemwegen dar.

Bronchialbaum – ein Stamm und große, verzweigte Äste

Kurz vor dem Eintritt in die Lunge teilt sich die Luftröhre in zwei Äste, die Hauptbronchien. Durch diese strömt die Luft in den rechten und den linken Lungenflügel.

Jeder Hauptbronchus bildet den Stamm eines der zwei sogenannten Bronchialbäume. Der Name kommt nicht von ungefähr. Ähnlich den Zweigen eines Baumes teilen sich die Bronchien in immer feinere Verästelungen auf. Die größeren dieser Äste werden durch Knorpel stabilisiert. Diejenigen mit sehr geringem Durchmesser, Bronchiolen genannt, erhalten ihre Stabilität allein durch feste Schichten von Muskeln und Bindegewebe.

Der linke Hauptbronchus teilt sich in zwei Hauptäste auf, welche die zwei Lungenlappen des linken Lungenflügels versorgen. Der rechte Hauptbronchus verzweigt sich dagegen zu drei Hauptästen, welche unsere drei Lungenlappen des rechten Lungenflügels versorgen. Diese fünf Lappenbronchien gliedern sich dann wiederum in über 20 bis 25 Teilungsschritten in immer kleinere Äste bis hin zu den Bronchiolen auf. Die Bronchiolen weisen nur noch einen Innendurchmesser von weniger als 1 mm auf.

Bronchialbaum – die „Blätter“

An den Spitzen des Bronchialbaumes befinden sich die sogenannten Lungenbläschen (Alveolen). Sie können sich diese Bläschen wie kleine Mini-Luftballone vorstellen, die traubenförmig aneinanderkleben und einen Durchmesser von lediglich 0,1 bis 0,2 mm haben. Die Wände der Alveolen sind sehr dünn und von einem ganz feinen Blutgefäßnetz (Kapillaren) überzogen.

Wenn sich nun Ihre Lunge beim Einatmen mit Luft füllt, kann der darin enthaltene Sauerstoff sehr schnell aus den Alveolen ins Blut der Kapillaren übertreten und im Körper weitergeleitet werden. Umgekehrt gelangt zur gleichen Zeit das Kohlendioxid aus dem Blut in die Lungenbläschen, um dann über die Atemluft wieder ausgeatmet zu werden. Man spricht an dieser Stelle auch vom gasaustauschenden Abschnitt des Respirationstrakts.

Wie bei einem Baum haben auch die „Äste“ (Bronchien, Bronchiolen) und „Blätter“ (Alveolen) unserer Atemwege die Aufgabe, eine größere Oberfläche zu schaffen und somit den Gasaustausch zwischen Innenwelt und Außenwelt zu erleichtern.

Die Bronchialschleimhaut

Die Atemwege des Menschen sind in mehrere „Etagen“ gegliedert, die alle mit Schleimhaut ausgekleidet sind. Ein großer Teil der Schleimhautzellen ist mit feinen, rhythmisch schlagenden Flimmerhärchen (Zilien) besetzt. Die Zilien tauchen in die Schleimschicht ein und befördern diese samt Staub und Schmutz in Richtung Rachenraum und damit aus den Atemwegen hinaus. Durch diesen ständig aktiven Selbstreinigungsmechanismus bleibt der „Keller“ frei von Staub, Dreck und Krankheitserregern.

Zum „Obergeschoss“ – den oberen Atemwegen – zählen Nase, Nasennebenhöhlen und der Hals-Rachen-Raum. Unterhalb des Kehlkopfs, vergleichbar mit der „Kellertür“, liegen die unteren Atemwege, d. h. die Luftröhre und der Bronchialbaum.

Spezieller Feuchtigkeitsfilm

Auch die Wände der unteren Atemwege sind von einer spezialisierten Schleimhaut bedeckt. Das ist notwendig, um die empfindlichen Strukturen der Atemwege vor möglicherweise schädlichen Einflüssen von außen zu schützen. Dazu dient ein besonderer Feuchtigkeitsfilm, der aus mehreren Schichten, sogenannten Phasen, besteht.

Die Solphase: eine eher dünnflüssige Absonderung der Bronchialschleimhaut, welche die Bronchien durchgängig feucht hält.

Die Gelphase: zähflüssiger Schleim, der auf der Solphase aufliegt. Schmutzpartikel und Staub bleiben bereits hier kleben.

Das Surfactant: bildet die Übergangsphase zwischen Sol- und Gelphase – wird in den Lungenbläschen und in der Bronchialschleimhaut produziert. Es erleichtert den Gasaustausch in der Lunge, indem es die Grenzschicht zwischen Luft und Körper für Sauerstoff und Kohlendioxid durchlässiger macht.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Medizinjournalistin

Dr. med. Sonia Trowe
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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