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Aktualisiert am 16.02.2024

Bronchitis bei Kindern

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Lesedauer: 5 Minuten

Die akute Bronchitis gehört zu den häufigsten Erkrankungen im Kindesalter. Gegenüber der Bronchitis bei Erwachsenen gibt es bei Kindern allerdings einige Besonderheiten.

So sind die Atemwege, ebenso wie das Immunsystem, bei den Kleinen noch nicht ausgereift. Deshalb sind Kinder häufiger von einer Schleimhautentzündung in den oberen und unteren Atemwegen betroffen. Meistens wird alles gut überstanden, wenngleich der Leidensdruck und die Komplikationsgefahr oft höher sind als im späteren Leben.

Symptome einer Bronchitis bei Kindern

Leitsymptom ist der Husten

Leitsymptom bei einer akuten Bronchitis ist der Husten, der trocken (unproduktiv) beginnt und anfangs von erhöhter Temperatur oder Fieber begleitet werden kann. Mit der einsetzenden zähen Schleimbildung wird der Husten feucht bis schleimig-eitrig (produktiv) und verursacht typische Rasselgeräusche.

Beim grippalen Infekt können neben anfänglichem Fieber häufig noch die folgenden, üblichen Erkältungsbeschwerden hinzukommen:

  • verstopfte Nase,
  • Halsweh,
  • Kopf- und Gliederschmerzen.

Auch mit der viel selteneren echten Grippe (Influenza) können Bronchitis-Symptome einhergehen. In jungen Jahren tritt die akute Bronchitis zudem oft in Kombination mit Kinderkrankheiten wie Masern oder Keuchhusten in Erscheinung.

Erbrechen und blutiger Auswurf: erschreckend, aber meist harmlos

Scheinbares Erbrechen und blutiger Auswurf sind zwei weitere typische Symptome bei einer Bronchitis bei Kindern, die im Regelfall aber harmlos sind.

Babys und Kleinkinder können zwar den Schleim hochhusten, haben jedoch Schwierigkeiten mit dem Ausspucken. Stattdessen verschlucken sie den Schleim meistens. Bei heftigen Hustenstößen kann dieser dann zusammen mit Mageninhalt zutage befördert werden und den Anschein des Erbrechens erwecken.

An den empfindlicheren Schleimhäuten der Kinder kann es zudem leichter zu Verletzungen kommen, die für Blutbeimengungen im Auswurf sorgen. Häufig stammt ein schaumig-blutiges Sekret somit auch eher aus dem Nasen-Rachen-Raum statt aus den tiefen Atemwegen.

Atemnot entsteht bei obstruktiver (spastischer) Bronchitis

Anders als bei Erwachsenen, ist Atemnot bei kleinen Kindern mit akuter Bronchitis nicht ungewöhnlich. Das ist vor allem bei der obstruktiven (verengenden) oder spastischen (krampfartigen) Bronchitis der Fall, die bei Kindern in den ersten drei Lebensjahren häufiger vorkommt.

Der Grund dafür ist, dass in diesem Alter die Bronchien noch sehr klein und weich sind und sich die glatte Bronchialmuskulatur leichter verkrampft. Ein Anschwellen der Bronchialschleimhaut und die vermehrte Schleimbildung in den kleinen Bronchien erschwert die Ausatmung zusätzlich.

Wann zum Kinderarzt?

Sowohl bei scheinbarem Erbrechen als auch bei blutigem Auswurf kann zumeist Entwarnung gegeben werden. Dennoch ist es ratsam, bei Bronchitis-Verdacht und erst recht bei unklaren oder besorgniserregenden Symptomen mit Ihrem Kind den Arzt aufzusuchen.

Für die Eltern hört sich eine obstruktive oder spastische Bronchitis verständlicherweise oft beunruhigend und gefährlich an. Und als Laie kann man natürlich auch nicht sicher beurteilen, ob es sich um einen unkomplizierten Erkrankungsverlauf handelt oder nicht. Deshalb gilt in allen Fällen von Husten beim Kind mit Atemnot: Lieber einmal mehr als einmal zu wenig beim Kinderarzt vorstellen. Glücklicherweise kommt es jedoch trotz der heftigen Symptomatik in fast allen Fällen zur komplikationsfreien Abheilung.

Durch das Wachstum Ihres Kindes weiten sich auch seine Atemwege. Mit zunehmendem Alter schwindet somit die Anfälligkeit für eine spastische und obstruktive Bronchitis.

Was ist bei einer Bronchitis bei Kindern zu beachten?

Achten Sie auf eine vollständige Ausheilung der akuten Bronchitis!

Vor allem bei abwehrgeschwächten und sehr kleinen Kindern ist besondere Vorsicht vor Komplikationen wie etwa einer Lungenentzündung geboten. Ohne vollständige Ausheilung kann sich außerdem aus einer akuten Bronchitis später auch eine chronische Bronchitis entwickeln.

Die typischen Symptome einer chronischen Bronchitis ähneln denen der akuten Variante, dauern aber länger an und kehren immer wieder zurück. Diese macht Ihr Kind ferner anfällig für Folgeschäden und ist nicht so leicht wieder loszubekommen. Im Normalfall heilt die akute Bronchitis bei Kindern innerhalb von zwei Wochen von selbst ab. Danach kann allerdings noch ein Reizhusten über mehrere Wochen anhalten.

Bettruhe und viel Trinken sind besonders wichtig

Je kleiner das Kind, desto wichtiger ist es, den Heilungsverlauf aktiv zu unterstützen und die Beschwerden zu lindern. Sonst kann es, neben den erwähnten Komplikationen, leicht zu einer Trinkschwäche mit nachfolgender Austrocknung kommen. Dafür gibt es eine Reihe bekannter und bewährter Hausmittel die unter Bronchitis Hausmittel zu finden sind.

Aber auch das nächtliche Husten belastet die Kinder stark, da sie deswegen oft nicht richtig schlafen können. Unter der Rubrik Husten nachts weitere Informationen lesen.

Schleimlöser oder Hustenstiller bei Kindern?

Um das Abhusten zu erleichtern, können Schleimlöser eingesetzt werden, die den Schleim verflüssigen oder seinen Abtransport beschleunigen. Zentral wirkende Hustenstiller sind bei Kindern dagegen nicht zugelassen und sogar gefährlich. Es besteht die Gefahr, dass diese allzu leicht überdosiert werden. Lassen Sie sich dazu von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten.

Natürliche Pflanzenkraft unterstützt den Heilungsverlauf

Bei Kindern wie bei Erwachsenen werden pflanzliche Medikamente wie Bronchipret® als effektive und sehr gut verträgliche Therapieoption vorrangig empfohlen. Die Kombination aus Thymian- und Efeu-Extrakten reduziert den festsitzenden Schleim, bekämpft die Ursache, die Entzündung in den Bronchien, und wirkt so dem quälenden Husten auf natürliche Weise beruhigend entgegen.

Das pflanzliche Arzneimittel Bronchipret® ist als Saft für Kinder ab 1 Jahr zugelassen. Es hat den Vorteil neben vegan, gluten- und laktosefrei auch zuckerfrei und somit zahnschonend für die Kleinen zu sein. Zudem ist der Bronchipret® Saft TE für Kinder bis 12 Jahren verordnungsfähig. Das bedeutet, dass der Arzt das Arzneimittel zu Lasten der Gesetzlichen Krankenkassen auf einem roten Kassenrezept verordnen kann.

Wann sind stärkere Medikamente notwendig?

Liegt z.B. eine ausgeprägte obstruktive Bronchitis vor, kann es unter Umständen erforderlich sein, dass Ihr Kind für einen kurzen Zeitraum zusätzliche Medikamente einnehmen muss. Meist handelt es sich hierbei um verschreibungspflichtige Arzneimittel, die entzündungshemmend wirken und zu einer Erweiterung der kleinen Bronchien führen. Die Wirkstoffe (Betamimetika, ggf. Kortison) werden in der Regel inhaliert und können so direkt am Zielort und bereits in geringen Mengen ihre volle Wirkung entfalten.

Die Verschreibung von Antibiotika im Rahmen einer Bronchitis kommt dagegen nur bei einer eher seltenen, bakteriellen Beteiligung in Frage.

Wie lange muss mein Kind bei einer Bronchitis zu Hause bleiben?

Diese Frage ist gar nicht so leicht zu beantworten, schließlich kann man mit einer akuten Bronchitis theoretisch bis zu 14 Tage ansteckend sein. Zudem hängt vieles von der Stärke des körpereigenen Immunsystems ab. In der Regel ist es aber so, dass die höchste Gefahr für eine Ansteckung während der ersten akuten Krankheitstage mit vermehrter Schleimproduktion besteht. Das ist auch die Phase, in der sich Ihr Kind tendenziell sowieso am schlechtesten fühlt und zuhause bleiben möchte bzw. sollte.

Das bedeutet: Wenn Ihr Kind stark erkältet ist, stark hustet, sich schlecht fühlt oder fiebert, sollte es zuhause bleiben und sich ausruhen. Bei einem normalen Schnupfen oder wenn die Erkältung schon im Abklingen ist, darf es hingegen trotzdem in den Kindergarten oder die Schule.

Eine Empfehlung des Berufsverbandes für Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) lautet, dass Grundschüler mindestens 24 Stunden fieberfrei sein sollten, normalen Appetit haben und sich fit fühlen sollten, bevor sie wieder in die Schule gehen. Bei Kindern im Kindergartenalter sollte das fieberfreie Intervall ggf. etwas länger (bis zu drei Tage) angesetzt werden.

Seltenere Varianten der Bronchitis

Eher die Ausnahme: schwere Verläufe, v. a. bei Beteiligung von RS-Viren

Bei den nur vereinzelt auftretenden schwereren Verläufen ist häufig das RS-Virus (Respiratory Syncytial Virus, RSV) im Spiel. Dieser Erreger kann zu so ausgeprägten Symptomen führen, dass eine Krankenhauseinweisung notwendig wird.

Hinter einer Bronchitis kann auch Asthma stecken

Hinter Bronchitis-artigen Atembeschwerden beim Kind kann ausnahmsweise auch etwas anderes stecken. Zu den nicht-infektiösen Gründen für Symptome, die eine Bronchitis vermuten lassen, zählen u.a. das Einatmen von Umweltschadstoffen, vor allem Tabakrauch (!), und allergische Reaktionen.

Eine relativ häufige Ursache ist das Asthma bronchiale, bei dem die Bronchien überempfindlich reagieren. Dickflüssiger Schleim und Verkrampfungen der glatten Muskulatur sorgen für verstopfte Bronchien und ständig wiederholte Hustenattacken, die den Kleinen vor allem während der Nacht und/oder morgens zu schaffen machen. Im Unterschied zur akuten Bronchitis ist das Asthma bronchiale allerdings eine chronische Erkrankung, der bei Kindern in der Regel eine Allergie vorausgeht.

Selbst für den Lungenfacharzt ist die diagnostische Abklärung oft nicht leicht, da es, wie oben beschrieben, auch bei Atemwegsinfekten zu einer obstruktiven oder spastischen Bronchitis kommen kann. Die Leitbeschwerden sind hierbei: Überempfindlichkeit auf äußere Reize, Husten und Atemnot. Diese bronchiale Hyperreagibilität​​​​​​​, wie sie im Fachjargon gerne genannt wird, kann nach einem überstandenen Infekt noch Monate andauern.

Bronchitis bei Kindern - wichtige Fragen und Antworten

Wann zum Kinderarzt?

Sowohl bei scheinbarem Erbrechen als auch bei blutigem Auswurf kann zumeist Entwarnung gegeben werden. Dennoch ist es ratsam, bei Bronchitis-Verdacht und erst recht bei unklaren oder besorgniserregenden Symptomen mit Ihrem Kind den Arzt aufzusuchen.

Was ist bei einer Bronchitis bei Kindern zu beachten?

Achten Sie auf eine vollständige Ausheilung der akuten Bronchitis. Zudem ist Bettruhe und viel Trinken besonders wichtig.

Autorin unseres Artikels
 
Dr. med. Sonia Trowe, Medizinjournalistin

Dr. med. Sonia Trowe
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH)
    Berufliche Stationen:
  • BG Klinikum Hamburg, iDerm, Dermatologische Gemeinschaftspraxis in Hamburg

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Medizinische Prüfung
des Artikels
Dr. med. Monika Steiner, Medizinjournalistin

Medizinisch geprüft von
Dr. med. Monika Steiner
Medizinjournalistin

    Studium:
  • Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität, Bonn
    Berufliche Stationen:
  • Leitung Medizin-Online / Chefredakteurin Springer Nature
  • Medizinische Gutachterin für ärztliche CME-Fortbildung

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Quelle

 

Akuter und chronischer Husten (S3-Leitlinie) (2021). Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). AWMF-Registernr.: 053-013 und 11. | Bronchitis, akut: Besonderheiten bei Kindern (o. D.): Verband Pneumologischer Kliniken e.V., https://www.lungenaerzte-im-netz.de/krankheiten/bronchitis-akut/besonderheiten-bei-kindern/ [abgerufen am 25.11.2022]. | Smith, S. M., Schroeder, K., & Fahey, T. (2014): Over-the-counter (OTC) medications for acute cough in children and adults in community settings, in: The Cochrane database of systematic reviews (11), [online]  doi:10.1002/14651858.CD001831.pub5.

 

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